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Dieter Goltzsche - Schöne Zeichnung | 10.03. - 12.06.2016

2014 erschien im MCM Art Verlag Berlin ein Werkverzeichnis des Berliner Zeichners und Grafikers Dieter Goltzsche, das sich seinen Zeichnungen widmete (weitere Werkverzeichnisse erschienen 1996: Lithographien; 1977 und 2001: Radierungen, Holzschnitte, Linolschnitte; 2013: Siebdrucke). Die Sonderausstellung in der Kunstsammlung Neubrandenburg nimmt Bezug auf eben jene Zeichnungen dieser substantiellen Publikation. Dieter Goltzsche ist ein begnadeter Zeichner. Er schafft, und dieses äußerst produktiv, Meisterstücke. Sie sind gekennzeichnet von einer großen Freiheit und Leichtigkeit im Ausdruck, die aus einer schon früh entwickelten inneren künstlerischen Sicherheit entspringen. Sein Bildhauerkollege Wieland Förster (*1930) beschrieb das „gefährlich begabte“ Ausnahmetalent Goltzsche 1982 mit der Anekdote, dass sein Lehrer Hans Theo Richter (1902-1969) „… nach wenigen Wochen erfreut und ratlos die Frage aufwarf, was er mit dem Goltzsche machen solle, weil er sein auf Jahre ausgelegtes Lehrpensum schon begriffen und ausgeschöpft hatte.“ Seine Zeichnungen, seine „Malzeichen“ (Werner Schade, 2014), sind zwischen Realität und Phantasie angesiedelt. Dieter Goltzsche, geboren 1934 in Dresden, studierte von 1952 bis 1957 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Hans Theo Richter und Max Schwimmer (1895-1960) und war dessen Meisterschüler von 1958 bis 1959 an der Akademie der Künste Berlin. Seit 1960 ist er freischaffend in Berlin tätig. Hier lehrte er als wichtiger Anreger seiner Studenten ab 1980 als Dozent und von 1992 bis 2000 als Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dieter Goltzsche erhielt 1978 den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin, 1998 den Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin sowie 2010 den Hans Theo Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste.